Ticlio, Huancayo


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Um nach Huancayo zu gelangen, fährt man entlang des Flusses Rimac landeinwärts. Die Straße verläuft anfangs noch ziemlich flach, aber schon bald wird das Tal sehr eng und in steilen Serpentinen geht es unablässig nach oben.


Die Eisenbahnstrecke von Lima nach Huancayo ist die höchstgelegene der Welt. Bis vor wenigen Jahren fuhr die Eisenbahn noch regelmäßig. Zuletzt waren die Verluste durch die übermäßige Konkurrenz auf der Straße zu groß geworden und die Bahn fährt nur noch ab und zu für einige Touristen. Jedoch ist man bestrebt wieder Investoren zu finden die der Bahn erneut zum Leben verhelfen.


Entlang der Strecke findet man viele Minensiedlungen wie diese hier. Unter extremsten klimatischen Bedingung in Höhen bis zu 5000 Metern Seehöhe schuften hier zum Großteil die Bewohner des Hochlandes. Die meisten Minen sind im Besitz ausländischer Konzerne. Es gibt hier oben kaum Möglichkeiten die knappe Freizeit sinnvoll zu verbringen. So findet man praktisch bei jeder Siedlung - sei sie auch noch so klein - einen Fußballplatz, auf dem in der schon sehr dünnen Luft mit Begeisterung gespielt wird.


Scheinbar endlos, stundenlang quält sich der Bus nach oben. Bis endlich der höchste Punkt am Ticlio-Pass auf 4815 m Seehöhe erreicht ist. Auf der Ostseite geht es dann ein wenig flacher als am Westhang wieder bergab in Richtung Jauja, jener Stadt, die Pizarro zuerst zur Hauptstadt ernannte.



An den Hängen neben der Straße sieht man häufig die Verwerfungen, die durch die häufigen Erdebeben entstanden sind. Sie sind es auch, die die wertvollen Erze und Mineralien zu Tage befördern.
In der Höhe von immerhin noch über 3700 Metern befindet sich die Bergbaustadt La Oroya. In dieser Gegend werden vor allem Silber, Kupfer, Wismut, Vanadium, Blei und Zink abgebaut. Es gibt aber auch Vorkommen von Gold.


Ab La Oroya verläuft das Tal recht flach bis zu unserm Ziel Huancayo (3250 m). Huancayo hatte zu Beginn der 90'er Jahre etwa 250000 Einwohner. Allerdings, so wurde mir erzählt, hat sich die Einwohnerzahl stark erhöht als viele Familien vor dem Terrorismus flüchteten. Ob es wirklich an die 400000 Einwohner sind kann ich nicht sagen.
Plaza de Armas von Huancayo. Peruaner, die nicht aus Huancayo stammen, behaupten dass Huancayo keine Plaza de Armas hätte. Normalerweise steht dort nämlich immer sowohl das Rathaus (Municipalidad) als auch die Kathedrale. In Hunacayo befinden sich diese beiden Gebäude auf verschiedenen Plätzen, etwas über 100 Meter voneinander entfernt, sodass die Einheimischen sagen, sie hätten sogar zwei Placa de Armas.


Am südöstlichen Stadtrand auf einer Anhöhe befindet sich der 'Cerrito de la libertad' (Platz der Freiheit). Von hier aus hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt. Hier steht auch diese schöne Kapelle.


Blick auf Huancayo



Nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt an den Hängen der flach aufsteigenden Berge, kann man die 'Torreones' (Türme) bestaunen, welche die Natur durch Verwitterung geschaffen hatte.


Dies ist ein verfallener Ofen, in dem Ziegel gebrannt wurden.

Um zu Essen, kann man eines der Restaurants aufsuchen, interessant ist aber vor allem hier beim 'Parque de la Identidad Wanke' zu speisen. Hier befinden sich mehrere kleine 'Restaurants' unmittelbar nebeneinander. Bei Bestellung wird vor den Augen gekocht. Fehlt eine Zutat, läuft die Köchin zu einer ihrer Kolleginen, um sich dort zu bedienen. Eine Form der Arbeitsgemeinschaft, die offensichtlich gut funktioniert.


In der Umgebung von Huancayo befinden sich viele Betriebe, die sich durch handwerkliche und künstlerische Begabung Geld verdienen. Im Bild: Ein Ehepaar, das getrocknete Kürbisse mit Schnitzmesser und glühenden Holzspänen zum Färben bearbeitet. Es gibt auch Betriebe in denen schöne und fein gearbeitete Silberschmiedekunst angeboten wird. Man hat auch die Möglichkeit, den Handwerkern bei ihrer Arbeit zuzusehen.

Erzeugung von Fäden am Spinnrad.


Die Straßen sind bis spät in die Nacht belebt. Die Luft ist jedoch extrem trocken zu dieser Jahreszeit (Juli) und kühlt in der Nacht sehr stark ab.



Der kleine Ort Injenio liegt auf 3450 Metern. Hier befindet sich Perus größte Forellenzucht (Piscigranja de truchas) auf einer Fläche von 5,2 ha.


Genauere Daten zum jährlichen Ertrag können der Abbildung entnommen werden.


In der Nähe von Jauja befindet sich dieser schöne See (Laguna Paca) mit seinem glasklaren Wasser und wohlschmeckenden Fischen.


Diese Tafel erzählt die Legende der Laguna Paca.


Last modified: Sun Jun 27 23:20:08 CEST 2001