Bemerkung zur Tabelle [*]

Der Eintrag der letzten Spalte hat folgende Bedeutung:

A
Die Zahlen sind Summen für Inzing und Hatting zusammen. Die Einwohnerziffer wurde auf Grund eines Mittelwertes errechnet, die Häuserzahl stammt aus dem Untertanenverzeichnis von 1427, die Angaben über Haushalte sind dem Feuerstättenverzeichnis von 1427 entnommen.
B
Nach dem Steuerkataster von 1630.
C
Nach dem Theresianischen Steuerkataster von 1775.
D
Jahr des großen Murbruches
E
Hier sind bei der Häuserzahl auch die Rohbauten mitgezählt.
VZ
Volkszählung; In folgenden Jahren fanden in Tirol Volkszählungen statt: 1753/54 - 1785 - 1806 - 1811 - 1817 - 1835 und von 1850 bis 1910 alle zehn Jahre; nach dem Ersten Weltkrieg 1923 - 1934 und ab 1951 zählte man wieder in zehnjährigem Rhythmus.
F
Am 1.1.1974 erfolgte die Gemeindezusammenlegung Inzing - Hatting. In der gesamten Gemeinde wohnen nun 3017 Einwohner in 830 Haushalten (nach den Haushaltslisten vom 10.10.1976).
Aus wirtschaftlichen Gründen fördert die Tiroler Landesregierung den Anschluß kleinerer Gemeinden an größere. Nachdem in Hatting und Inzing in öffentlichen Gemeindeversammlungen über die geplante Vereinigung diskutiert worden war, stimmte der Gemeinderat von Hatting am 20.12.1973 der Zusammenlegung zu. Der Inzinger Gemeinderat faßte den analogen Beschluß wenige Tage später, am 23.12.1973.

Auch in früheren Jahrhunderten waren Hatting und Inzing immer wieder durch längere Zeit hindurch zu einer Gemeinde verbunden.

In den Feuerstätten- und Wehrmannschaftszählungen von 1427 sind Inzing und Hatting als eine Oblei (= Gemeinde) angeführt. Auch das Register von 1427 für das ,,gericht Hertenberg`` zählt unter anderem ,,Inczingen und Inczingerperg`` als Steuer- und Ortsverband auf, nicht aber Hatting. Nichts deutet darauf hin, daß in den folgenden Jahrhunderten eine Trennung der beiden Dörfer erfolgt wäre, denn noch laut Kataster des Gerichtes Hörtenberg von 1626 bildeten Inzing und Hatting zusammen ein halbes Viertel des Gerichtes.

Solche willkürliche Zusammenschlüsse traf die Obrigkeit für ihre Untertanen aus verwaltungstechnischen und steuerbedingten Gesichtspunkten. Daß die Hattinger Dorfordnung schon um 1450 nachweisbar niedergeschrieben wurde, beweist, daß bereits vor Jahrhunderten die Hattinger ihr Dorf selbständig verwalten und daß sie über die Nutzung ihrer Wälder und Weiden, über die Erhaltung der Wege und Zäune und über andere Angelegenheiten der Gemeinde frei nach altem angestammten Rechtssinn entscheiden konnten. Die Inzinger Dorfordnung von 1616 enthielt keinerlei Bestimmungen über die Bewirtschaftung der Hattinger Grundstücke oder über andere Angelegenheiten, welche sich auf das Dorf Hatting bezogen.

Im Theresianischen Steuerkataster von 1775 scheinen Inzing und Hatting als selbständige Steuergemeinden auf. Doch drei Jahrzehnte später sind die beiden Siedlungen in einer Darstellung von 1811 als eine zusammenhängende Anwaltschaft des Gerichtes genannt. (Anwaltschaft entspricht dem heutigen Begriff ,,politische Gemeinde``); der Bezirk Hörtenberg hatte 12 Anwaltschaften.

Aus einem kreisamtlichen Bericht von 1832 geht jedoch hervor, daß Hatting seit 1816 wieder eine selbständige Ortsgemeinde des Gerichtes Telfs war.

Bewohner und Häuser aufgeteilt nach Ortsteilen

Ortsteile

1826

1879

1900

1923

1934

1959


Einwohner


Häuser


Einwohner


Häuser


Einwohner


Häuser


Einwohner


Häuser


Einwohner


Häuser


Einwohner


Häuser

Inzing Dorf

861

98

680

119

743

118

781

129

1033

163

1469

250

Toblaten

18

3

3

23

3

30

4

29

4

35

8

Wires

5

1

1

5

1

13

1

9

1

Hof

24

5

6

43

6

32

6

43

6

51

9

Mühltal

14

1

1

4

1

9

1

9

1

Tenglhof

18

3

178

Eben

45

7

14

53

12

69

12

68

12

71

12

Schindltal

29

4

6

20

6

36

6

28

6

Gigglberg

20

2

3

14

3

16

3

12

3

54

8

Moos

5

1

Inzing \( \sum~ \)

1034

124

858

153

905

150

986

164

1231

199

1685

288

Hatting Dorf

294

42

Hatting Berg

81

10

Schöfftal

1

1

1

9

1

1

1

Hatting \( \sum~ \)

307

286

43

384

53

470

65

                       

Einwohnerzahl von Inzing und Umgebung

Jahr
Inzing Hatting Polling Flaurling Telfs Pettnau Zirl Ranggen Oberperfuß
1817 1003 316   480 1800   1490 410 1049
1826 1034 307 331 616 2510 273 1530 415 1116
1900 905 286 251 411 2715 261 1566 346 815
1910 955 360 317 522 2938 251 1714 340 917
1923 986 384 327 528 2977 264 1767 348 911
1951 1524 577 386 700 4755 364 2742 365 1215
1961 1722 565 371 713 5411 385 3163 400 1305
1971 2190 634 426 884 6589 626 4157 479 1559
1981 3161   543 908 7743 761 4583 569 1766
1991 2717 809 650 976 10179 808 5037 703 2187
1999 3132 1002 785 1129 12396 950 5922 807 2618
2001 3172 1014 782 1112 12815 976 6126 845 2702

Bevölkerungswachstum von Inzing und Umgebung (Teil1)

\resizebox*{1\columnwidth}{!}{\includegraphics{Einwohner-Grafik/Einwohner1.eps}}

Bevölkerungswachstum von Inzing und Umgebung (Teil2)

\resizebox*{1\columnwidth}{!}{\includegraphics{Einwohner-Grafik/Einwohner2.eps}}

Haushalte und Häuser von Inzing und Umgebung

Ortschaft 1900 1951 1961 1971
  Häuser Haushalte Häuser Haushalte Häuser Haushalte Häuser Haushalte
Inzing 150 161 201 385 309 422 394 566
Hatting 43   75 148 97 153 112 176
Polling 35   55 84 70 94 78 101
Flaurling 78   110 161 119 144 163 221
Telfs 318   553 1405 839 1621 1087 1921
Pettnau 45   56 71 71 89 114 146
Zirl 244   405 733 562 887 729 1157
Ranggen 35   65 84 77 94 95 104
Oberperfuß 149   206 277 249 291 272 348

Einwohner und Häuser im Telfser Bezirk

Jahr der Volkszählung Einwohner Häuser
1760 9377 1097
1820 12006 2082
31.1.1900 11152 1398
31.12.1910 13353  
31.1.1920 12006 2082
7.4.1923 10235  
1.6.1951 14525 2022
21.3.1961 15986 2743
12.5.1971 20041 3481

Nach grober Schätzung alter Steuerlisten gab es im 15. Jahrhundert im Gericht Hertenberg, das damals auch die Orte Reith, Seefeld und Leutasch, aber nicht Wildermieming umfaßte, kaum 500 Höfe mit rund 2000 Bewohnern.

http://www.pisch.at/Ernst/Wissen/Dorfbuch/Dorfbuch.html