Die Entwicklung des Postwesens in unserer Heimat

Die älteste Post in unserem Lande, die römische Staatspost, streifte nur am Rande unsere engere Heimat. Eine Postlinie lief, von Italien kommend, über den Brenner, Matrei, Wilten, Martinsbühel und Scharnitz nach Augsburg. Die Post beförderte auf Wagen Briefe, Waren und sogar Personen, aber sie diente nur dem Geschäftsverkehr und den Bedürfnissen des Kaisers, seiner Ämter und seines Heeres. In den Fluten der Völkerwanderung ging die römische Post zugrunde.

Das frühere Schul- und Postgebäude in der Kirchgasse (Jänner 2001)

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Das flaue Wirtschaftsleben, das geringe Handelsbedürfnis und das schlechte Straßennetz regten im frühen Mittelalter nicht die Bildung einer Post an, die unserer heutigen gleicht oder ähnelt. Nur besondere Kreise, wie Fürsten, Bischöfe, Klöster, Universitäten, Handelsstädte und andere hatten Interesse, Nachrichten auszutauschen. Ihre Boten zu Fuß, zu Roß oder mit Wagen legten oft gewaltige Strecken zurück, bis sie ihre Briefe den Empfängern aushändigen konnten.

Unser Dorf durchwanderten solche Boten nur selten. Wenn sie aber zu uns kamen oder hier gar übernachteten, war dies ein Ereignis. Jung und alt lauschten dem Pilger, wenn er über die Ereignisse der Welt mehr oder weniger wahrheitsgetreu berichtete. Bei uns übermittelten Viehhändler, Fuhrleute, Mönche oder reisende Kaufleute aus Gefälligkeit gelegentlich mündliche Aufträge, seltener Briefe, denn nur wenige Leute konnten lesen und schreiben. Bot und Botin, die mit ihrem Fuhrwerk zwischen Inzing und anderen Orten, besonders Innsbruck, hin- und herfuhren und kleinere Transportgeschäfte besorgten, waren unsere wichtigsten Nachrichtenüberbringer.

Die grundlegende Umgestaltung vom Postwesen zum Postsystem trat beim Übergang des Mittelalters zur Neuzeit (um 1500) ein. Die Epoche der Erfinder und Entdecker und vorwiegend die Erschließung der Neuen Welt brachten einen gewaltigen Aufstieg im wirtschaftlichen und geistigen Leben Europas. Die alte überlieferte Form des Botenwesens genügte den Menschen nicht mehr. Immer mehr drängten sie nach einer Ordnung, wie sie unsere heutige Post aufweist; jedermann wollte die Nachrichten regelmäßig, schnell und pünktlich erhalten.

Die Geschichtsforscher können nicht eindeutig beweisen, seit wann in deutschen Landen eine Post besteht. Wahrscheinlich bot Jahetto (Johann) de Taxis 1488 dem König Maximilian an, ,,Posten`` in Deutschland einzuführen. Johann von Taxis war durch seine Tätigkeit in Italien auf diesem Gebiet erfahren.[*] Als sicher können wir annehmen, daß bereits 1489 ein von Innsbruck nach Norden führender Postkurs bestand, der in Mecheln (Belgien) endete.

Das Entscheidende an dem neuen Verfahren der Taxis'schen Boten war, daß die Reiter nicht wie bisher die ganze Strecke - von der Aufgabe der Botschaft bis zum Empfänger - bewältigen mußten. Der Nachrichtenüberbringer brauchte nur bis zur nächsten Station zu galoppieren, wo schon ein anderer Reiter übernahm und sofort zum nächsten Standort eilte. Dadurch wurde das Befördern der Nachricht wesentlich verbessert.

Aus einer Aufschreibung von 1495 geht hervor, daß ein Reitbote von Mailand über den Reschen- und Fernpaß nach Worms am Rhein (710 km) 6 3/4Tage benötigte. Er erreichte somit eine Tagesleistung von 110 km. Das war in der damaligen Zeit ein Aufsehen erregendes Reisetempo!

Anfangs übermittelten die Postboten nur Briefe, die der Kaiser und seine weit verstreuten Ämter miteinander wechselten. Seit wann die Taxis'schen Boten auch Privatpost beförderten, läßt sich nicht mehr genau feststellen. 1514 trugen die Postreiter jedenfalls schon außeramtliche Briefe in ihren Botentaschen. Dadurch entbrannte an vielen Orten ein langer und harter Kampf mit dem alten Botengewerbe, der erst im 18. Jahrhundert endgültig zu Gunsten der Post endete.

Dem Geschlecht der Taxis war, nachdem König Max 1493 deutscher König geworden war, die Gesamtleitung der Post übertragen worden. Es sorgte im Laufe des 16. Jahrhunderts für einen großzügigen Ausbau der Postverbindungen. Die Postboten trugen eine schwarz-gelbe Uniform. Es waren die Farben des Taxis'schen Hauses und sind bis heute - ausgenommen die Zeit von 1939-1945 - die ,,Postfarben`` geblieben.[*]

Außer der bereits erwähnten Postlinie nach Flandern gab es von Innsbruck aus noch weitere Postkurse. Für uns Inzinger war die bereits erwähnte Linie nach Mecheln wichtig. Sie ging von Innsbruck auf der linken Innuferseite nach Telfs, Obermieming und von Imst über den Fernpaß nach Flandern oder über Landeck in die Schweiz und nach Frankreich.

Rund 200 Jahre nach der Errichtung der Post fuhren die ersten Postkutschen über Land. Durch unser Dorf kamen weder die Taxis'schen Postreiter noch die Postkutschen. Die Inzinger mußten nach Dirschenbach und später nach Zirl gehen, wenn sie den Postwagen benützen wollten.

Die nächsten Poststationen in unserer Umgebung waren nicht in Zirl und Telfs, wie man erwarten dürfte, sondern in Dirschenbach und Barwies. Die Postverwaltung war nämlich bestrebt, die Entfernungen zwischen den Poststationen möglichst gleich lang zu gestalten.

Ihre Entfernung maß man mit ,,Post``, das waren rund 15 Kilometer. Die Distanz Innsbruck--Dirschenbach betrug ,,1 ganze Post``, Innsbruck--Zirl 7/8Post und Zirl--Seefeld 6/8Post.

Die Postmeister, auch Posthalter genannt, waren verpflichtet, eine bestimmte Zahl von Pferden und Postknechten zu halten. Sie erlangten im Laufe der Zeit eine bedeutende wirtschaftliche Stellung und verstanden es auch, sich wirksam zu verteidigen, wenn etwa ein Angriff gegen ihre Machtstellung erfolgte. Lange konnten die Posthalter an der Strecke Innsbruck--Fernpaß verhindern, daß ein Postkutschenverkehr über Seefeld und Scharnitz nach München eingerichtet wurde. Nur ein Postbote wanderte von Dirschenbach aus, später von Zirl aus, über Seefeld und Scharnitz nach Mittenwald.

Vor 300 Jahren wird uns ein Lorenz Ampasser als Posthalter von Dirschenbach genannt. Um die Wende zum 18. Jahrhundert ging die Posthalterei auf die Familie Dirschenbach über. Einer von ihnen, Georg Dirschenbacher, verehelichte sich am 24.9.1743 mit der ,,ehrbaren und tugendreichen Jungfrau`` Anna Seizin aus Inzing. Das Posthaus war nicht, wie allgemein gebräuchlich, ein Gasthaus, sondern ein Bauernhaus.[*] Das verdroß die Dirschenbacher Posthalter. Es entstand ihnen dadurch nicht nur ein merklicher Geschäftsverlust, sie mußten sich auch Spott- und Schimpfreden anhören, wenn die durstigen Fahrgäste kein Gläschen Wein bekamen. Später wurde ihnen nach langem Betreiben erlaubt, gegen das gewöhnliche Umgeld Wein auszuschenken. Lange konnten sich die Dirschenbacher Posthalter darüber nicht freuen. Bald darauf wurde das Postamt nach Zirl verlegt. Anton Sterzinger war der letzte Dirschenbacher Postmeister. Durch die 1782 erfolgte Einheirat mit Elisabeth Dirschenbacher war er Posthalter geworden.

Am 1.9.1788 übernahm Anton Niederkircher, Wirt zum Gasthof Stern (heute Post) in Zirl, das Postamt Dirschenbach. Er besaß genügend Kleingeld, um die notwendigen Pferde anzuschaffen und alles Brauchbare der Dirschenbacher Posthalterei für sein neues Amt zu kaufen.

Am 1.1.1791 gelang es Niederkircher, daß das Postamt nach Zirl kam. Bald fuhren die Postkutschen nun auch auf der Zirler Bergstraße nach Mittenwald. Die Fahrzeit Innsbruck - Mittenwald betrug 5 3/4Stunden (Bergfahrt).[*] Die Postkutschenzeit stellen wir uns meist sehr romantisch vor, doch gab es mehr Unannehmlichkeiten und Ärger als Freude. Die Fahrzeiten mußten die Postillione genau einhalten. 1847 waren für die Personenbeförderung im Eilwagen folgende Zeiten vorgeschrieben:



Innsbruck--Zirl 1 Stunde 15 Minuten
Zirl--Telfs 1 Stunde 35 Minuten
Zirl--Seefeld 2 Stunden 30 Minuten



1867 benötigten die Postkutschen von Innsbruck nach Bozen in jeder Richtung 14 Stunden 45 Minuten. Eine Reise von Innsbruck nach Wien dauerte 4 Tage, von Innsbruck nach Bregenz von 500h bis 1845h des nächsten Tages. Damals dürfte wohl kaum ein Inzinger die Kaiserstadt oder das Schwäbische Meer bewundert haben. Die einladenden Wirtshäuser, die blitzsauberen Kellnerinnen und manche Jause, die der Postkutscher für kleine Gefälligkeiten erhielt, warfen den Fahrplan oft über den Haufen. Aber so eilig wie heute hatten es die Menschen damals noch nicht. Für die Packwagen galten längere Fahrzeiten.

Die Fahrpreise für die Postkutsche waren dem damaligen Kaufwert des Geldes entsprechend wesentlich teurer als heute eine Fahrt mit der Eisenbahn. Dazu kam noch das Trinkgeld für die Postillione, das genau vorgeschrieben war. Für die Extrapost mit zwei Pferden mußte man im 19. Jahrhundert bezahlen:[*]



Innsbruck--Zirl 1 Gulden 55 Kreuzer und 35 Kreuzer Trinkgeld
Zirl--Telfs 2 Gulden 12 Kreuzer und 40 Kreuzer Trinkgeld
Zirl--Seefeld 1 Gulden 55 Kreuzer und 35 Kreuzer Trinkgelddazu 1 Gulden u. 55 Kreuzer Vorspann



Der Zustellbezirk des Postamtes Zirl war sehr umfangreich. Es mußten die Gemeinden Zirl, Pettnau, Inzing, Hatting, Polling, Reith, Martinsbühel, Unterperfuß, Oberperfuß und Ranggen betreut werden. 1 bis 2 mal in der Woche stellte der Postbote in den Dörfern die Post zu. Die Bewohner entlegener Höfe und Weiler holten die Briefe sonntags in ihren Pfarrdörfern ab.

In alten Zeiten verkörperten die Boten die ,,lebendige Zeitung``, nun die Postillione und Briefträger. Es dauerte nicht lange, bis ein findiger Postmeister die neuesten Nachrichten auf Zetteln drucken ließ und verkaufte. Es waren die ersten Zeitungen.[*]

Nach Angabe von Postmeister Josef Nagele besaß Inzing seit 1.6.1863 ein Postamt. Vorher beförderte der Zirler Wegmacher - der letzte hieß Haider, vulgo Zocher - dreimal wöchentlich die Post von Zirl nach Inzing und Hatting und gab sie bei den Gemeindevorstehern (Bürgermeister) ab. Die wenigen Briefe, die er zu besorgen hatte, ruhten in seiner Rocktasche zwischen Pfeife und Tabaksbeutel; daher waren die Briefe oft beschmutzt und mit Tabaksaft ,,einbalsamiert``. Das war ärgerlich, doch nur selten beschwerten sich die Postempfänger darüber. Niemand wollte es sich mit Haider verderben, der sich wegen seiner verantwortlichen Stellung als großmächtiger Herr fühlte.

Aufgabeschein aus dem Jahre 1891

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Da es damals in den Dörfern noch keine Briefkästen gab, trugen die Inzinger und Hattinger ihre Briefe zum Gemeindevorsteher. Die hier angesammelte Post holte der Wegräumer ab und brachte sie nach Zirl.[*]

Postmeister Josef Nagele gibt an, daß nach der Errichtung des Inzinger Postamtes die Postzustellung und Ablieferung für unser Dorf ein Stellwagen besorgte. Er verkehrte von Zirl über Inzing und die anderen Salzstraßendörfer nach Silz und fuhr die selbe Strecke wieder zurück. Den Hattingern stellte der Zirler Wegmacher weiterhin die Post zu - jetzt allerdings vom Inzinger Postamt aus.

Frau Maria Hirschberger, Besitzerin und Wirtin des Gasthofes Krone, erzählte mir, daß die Stellwagen von Innsbruck aus die vorhin erwähnte Strecke befuhren. Die Eigentümer des Gasthauses Krone hätten die Pferde und die Fuhrleute für diesen Postkurs beigestellt. Ihr Sohn, Dr.Hans Hirschberger, erinnert sich, daß diesbezügliche Schriften vorhanden waren; leider hat der jetzige Besitzer, Franz Hirschberger, bisher keine Aufzeichnung gefunden.

Einer noch vorhandenen Fahrkarte für eine Stellwagenfahrt von Innsbruck nach Inzing für den 10.4.1881 kann man entnehmen, daß der Fahrpreis für den II.Platz - bei den Stellwagen gab es I. und II. Platz - 50 Kreuzer österr. Währung betrug.[*] Auf dem Schein ist vermerkt, daß die Abfahrt ,,präcis um 3 Uhr nchm.`` vom Gasthaus ,,Stern`` in Innsbruck erfolgte. Das Mitnehmen von 10 kg Gepäck war im Fahrpreis inbegriffen. Für Mehrgewicht waren pro Kilo 1 Kreuzer zu zahlen. Das Gepäck mußte der Fahrgast eine halbe Stunde vor der Abfahrtszeit zum Stellwagen bringen. Der Eigentümer mußte sein Gepäck beim Auf- und Abladen des Wagens selbst überwachen. Hunde durfte man in den Wagen nicht mitnehmen.

Fahrkarte einer Stellwagenfahrt von Innsbruck nach Inzing aus dem Jahre 1881 (Vorderseite).

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Fahrkarte einer Stellwagenfahrt von Innsbruck nach Inzing aus dem Jahre 1881 (Rückseite).

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Soweit bekannt ist, waren in Inzing als erste Postboten (Briefträger) nacheinander tätig:

Peter Heis
Hauptstraße 10
Josef Haller
vulgo Schuster Seppl, wohnhaft im Doppelhaus Haller-Pfeifer; das beim Bau des Schulhauses in der Kirchgasse abgerissen wurde;
Serafine Haider
die im Altersheim wohnte
Für die Zustellung der Post nach Ranggen war ein eigener Bote bestellt. Die Postboten erhielten als Entlohnung für die Zustellung 1 Kreuzer pro Stück.

1974 sind bei unserem Postamt vier Briefträger tätig, welche die Post im Dorf, in den Weilern und in Hatting zustellen. Ranggen wurde durch den Bau einer Straße verkehrsmäßig an Kematen angeschlossen; es gehört seit Mai 1966 nicht mehr zum Inzinger Zustellbezirk.

Das Postamt war im 1. Stock in der Nordostecke des Mesnerhauses, Kirchgasse 10, das damals zugleich Schulhaus war, untergebracht. Vermutlich war der Schulleiter und Mesmer Peter P. Schretter der erste Postamtsleiter.

Nach ihm wurde seine Tochter Emma Amtsinhaberin. 1880 verehelichte sie sich mit dem Bauern Jenewein, Salzstraße 11. Sie übersiedelte nun mit dem Postamt in das Haus ihres Mannes. Doch Ärger und Kummer wegen verschiedener Mißverhältnisse sorgten dafür, daß sie nicht lange als Postexpedientin tätig war. Bis ihre Nachfolge endgültig geregelt war, führte Maria Schwaiger aus See (Paznauntal) die Amtsgeschäfte. Emma Jenewein erkrankte und starb am 9.9.1886.

Unterdessen war ein sehr entscheidender Fortschritt im Postwesen erfolgt. Statt der vertrauten und beschaulichen Weise des Posthorns ertönte der grelle Pfiff der Eisenbahn. Die Post beförderte nun ihre Briefe und Pakete mit diesem modernen Verkehrsmittel. Die erste Bahnpost in Österreich verkehrte seit 1850 auf der Strecke Wien--Oderberg (Schlesien). Bei uns bliesen noch etliche Jahre die Postillione ihr Liedlein von der Kutsche.

Am 30.6.1883 fuhr der letzte Eilwagen mit Blumen geschmückt und einer schwarzen Fahne versehen bei der Ottoburg aus der Stadt ins Oberinntal. Auch der letzte Postwagen, aus dem Oberinntal kommend, war mit Fähnchen und Trauerflor geschmückt.

Am nächsten Tag rollte der erste Eisenbahnzug ins Oberland. Schon am frühen Morgen durchfuhr der verzierte Extrazug mit Vertretern der Post, der Bahn und des Handelsministeriums unsere Haltestelle. Der erste Zug, der für die Benützung des Publikums bestimmt war, verließ um 852h den Innsbrucker Bahnhof.[*] Die Bahnpost löste nun den Postwagen ab. doch über den Zirlerberg fuhr noch bis zur Eröffnung der Karwendelbahn (Oktober 1912) ein Post-Stellwagen.

Der 1.7.1883 war nicht nur für die Entwicklung der Post in unserem Heimatdorf von weitreichender Folge. Der Anschluß unserer Gemeinde an das Eisenbahnnezt brachte unser Dorf näher an die übrige Welt. Die Eisenbahn veränderte stark das Leben und die Gedankenwelt unserer Dorfbevölkerung und in weiterer Sicht auch die soziale Struktur unseres Dorfes.

Drei Jahre später (6.2.1886) ernannte die Postdirektion den seit 1879 hier ansässigen Schulleiter Andreas Nagele zum Postexpedienten und übergab ihm die Führung des Inzinger Postamtes. Die Amtsräume wurden nun wieder in das Haus Kirchgasse 10, doch diesmal ins Erdgeschoß (2. Zimmer rechts vom Eingang), zurückverlegt. Andreas Nagele wirkte bis zu seinem Tode (1909) als Postamtsleiter.

Die Postgeschäfte gingen nun an seinen älteren Sohn Josef über, der bereits als Posthilfsbeamter tätig war. Da das Amtslokal längst zu klein war, wurde es in den durch den 1909 beendeten Bau des Schulhauses frei gewordenen Probenraum der Musikkapelle verlegt.

Von Jahr zu Jahr steigerte sich der Postverkehr und zwang die Postverwaltung das Amtszimmer 1938 durch Umbau zu vergrößern. Doch bald wieder waren die Ausmaße dieses Lokales unzureichend. Verschiedene bauliche Veränderungen brachten keine wesentlichen Verbesserungen. Am 15.12.1974 übersiedelte das Postamt in die Bahnstraße.

Postmeister Josef Nagele ging 1947 in Pension. Seine Tochter Paula Nagele wurde Amtsleiterin. Rund neunzig Jahre sind die Mitglieder der Familie Nagele - nun schon in der dritten Generation - Postamtsleiter oder als andere Postbedienstete tätig.



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