Der alte Simeler (Simon Haslwanter, Hof Nr.5, geb. 1839, gest. 1930) gab an, daß in der Heiligen Nacht des Jahres 1797 der ganze Weiler, mit Ausnahme des Wannerhofes, abgebrannt sei. Angeblich hätte ein Knecht, (beim Knapp, Hof Nr.8) der nicht zur Mette gegangen war und auf dem Dachboden mit offenem Lichte unvorsichtig umging, den Brand verschuldet. Unter den alten Bewohnern der Ansiedlung war die Meinung verbreitet, die Insassen des Wannerhofes hätten aus Dankbarkeit, da sie von dem großen Unglück verschont geblieben waren, die Kapelle erbaut.
Sie ist eine Marienkapelle; im Inneren steht eine lebensgroße Statue der Madonna.
1942 erfolgte eine Renovierung; das Bauwerk hätte aber heute, besonders der Oberbau, eine solche wieder sehr nötig.
Am 2.Juli kommen die Inzinger, wie bereits erwähnt, zum Bergsegen hierher. Hier treffen sich auch die Hofer alljährlich zur Maiandacht und zur Allerseelenzeit zum Rosenkreuz. Die Vorbeter wechseln jährlich ab (jedes Jahr von einem anderen Hof); dieser hat auch das Reinigen und Schmücken der Kapelle während des ganzen Jahres zu besorgen.
Viele Jahre klang täglich dreimal das traute Angelusläuten der kleinen Kapellenglocke über die Bergfluren. Die Wanner vom Erbhof besorgten das Läuten; der letzte Betreuer der Glocke war Anton Wanner (gestorben 1969). Bald nach seinem Tode unterblieb das Läuten.
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